Dorothee Sölle hat die Kirchentag über viele Jahrzehnte mit geprägt und gestaltet. Sie füllte mit ihrer Freundin Luise Schottroff aber auch alleine die größten Hallen mit Bibelarbeiten oder Vorträgen und ist bis heute unvergessen.
Deshalb war es mir Anliegen und Aufgabe, das nach einem Liturgischen Tag Dorothee Sölle zu ihrem 10. Todestag 2013 auf dem Kirchentag auch zum 20. Todestag an sie erinnert wird.
Am letzten Abend vom Kirchentag in Nürnberg am Samstag 10. Juni 2023 kamen ca. 350 Menschen in die katholische Kirche St. Kunigund. Eingeladen zu einer musikalischen Lesung mit u.a. prominenten Gästen.
Nach Begrüßung durch einen katholischen Priester i.R. vor Ort begrüßte Andreas Herr vom
Bund der Religiösen Sozialistinnen und Sozialisten Deutschlands e.V. der mit mir zusammen diese Veranstaltung ausrichtete. Und der zugleich die musikalische Gestaltung übernahm mit einfühlsamen Improvisationen von Liedern aus dem Gesanbuch und Begleitung von drei gesungenen Liedern.
Ich sprach eine Einführung mit biographischen Angaben zu Dorothee Sölle sowie mit ein paar wesentlichen Aspekten der Theologie Dorothee Sölles.
Vertieft bzw. präzisiert wurden die dann durch theologische Impulse von Anne und Nikolaus Schneider, die wesentlich zum Konzept des Abends beigetragen hatten und diesen schon einmal in der Stadtkirche Moers mitgestalten konnten am Abend des 20. Todestages von Dorothee Sölle. Und die auch beim Gedenken zum 10. Todestag von Dorothee Sölle auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg mit einer Dialog-Bibelarbeit den "Liturgischen Tag Dorothee Sölle" eröffneten.
Sie stellten in Nürnberg in drei sehr passend ausgewählten und ausdrucksstark vorgetragenen Abschnitten die Theologie Dorothee Sölles vor.
Diese wurde lebendig durch eine ebenso eindrückliche Rezitation von Texten von Dorothee Sölle durch Dr. Martina Ludwig aus Erfurt, die auch mit dem BRSD verbunden ist.
Zum Abschluss leitete Anne Schneider über zu einem Text von Fulbert Steffensky über seine Frau nach deren Tod. Diesen Text las ich zum Schluss gerne vor.
Zum Gedenken an Dorothee Sölle passte für mich, das wir nicht nur an Sie erinnern, sondern auch etwas in ihrem Sinne tun. So wählten Andreas Herr und ich zwei Projekte aus, für die wir am Ausgang eine Kollekte einsammelten:
Für das "Sozialcafe der gastgebenden katholischen Kirchengemeinde St. Kunigund" und für ein Gesundheitsprojekt in Bolivien, an dem die Tochter von Dorothee Sölle, Caroline Sölle de Hilari als Ärztin beteiligt ist:
Der Consejo Salud Rural Andino, kurz CSRA, ist eine nichtstaatliche Organisation, die der armen ländlichen Andenbevölkerung eine niedrigschwellige, aber effektive Gesundheitsfürsorge gewährt.
Für jedes der beiden Projekte konnten 1132,80 € gesammelt werden.
Nach technischer Bearbeitung soll die Veranstaltung auch nacherlebbar sein in Bild und Ton. Ich mache darauf dann mit neuer Meldung hier bei "Aktuelles" aufmerksam.
Interesse fand auch die DVD über Dorothee Sölle "Mystik und Widerstand", die sich manche mit nach Hause nahmen, um sich noch mehr mit Dorothee Sölle zu befassen.
Zum Ende des Abends gehörte der Dank den Mitwirkenden durch Rezitation, stimungsvoller musikalischer Begleitung und die theologischen Impulse.
Besonders aber auch an die Katholische Kirchengemeinde St. Kunigund, die unkompliziert und großzügig ihre Kirche zur Verfügung gestellt hat.
Der Handzettel zur Veranstaltung