Das dritte Online-Gespräch zu Dorothee Sölle fand am 30.11.2022 mit 23 Teilnehmenden statt. Michael Micic entfaltete in einem Impuls-Vortrag interessante Thesen zur Bedeutung von Dorothee Sölle bzw. Ihrem Werk für andere wissenschaftliche bzw. gesellschaftliche Bereiche.
Nachfolgend können Sie den Online-Vortrag anhören und darunter die wesentlichen Inhalte. Dort stehen Ihnen auch weiterführende Links als Angebot zur vertiefenden Beschäftigung mit den angesprochenen Themen zur Verfügung.
Dorothee Sölle - von nachträglichen und zukünftigen Dialog- und Resonanzchancen
Wie wäre es, Dorothee Sölles Gedanken weiterzutragen und einzubringen in ein Gespräch …
„Wir haben Angst vor der [Integration] von Religion, weil sie [Fragen und Themen unter Einbezug von Schuld und Verantwortung] deutet, statt nur wahrzunehmen. Sie konstatiert nicht Hungernde, sondern deutet sie als unsere Brüder [und Schwestern], die wir verhungern lassen.” Weiter Sölle (:38): „Insofern weist Religion einfach in ihrem Anspruch auf Seligkeit, auf Glück und Erfüllung des Lebens, hin auf die Entleerung und Verarmung des nur noch funktionierenden Lebens. Wenn es vom verlorenen Sohn heißt: ,Dieser war[1] tot und ist wieder lebendig geworden’ (Lk. 15,24) so enthält der Trost oder das Nachhausekommen zugleich die Aufdeckung des leblosen Menschen, in dem wir uns maschinenmäßig bewegen. Der Trost der Religion setzt den Tod des alten Menschen, der sich immer noch zu behelfen wusste, voraus; und vor diesem Sterben, das außerhalb der Religion und Poesie kaum mehr benannt werden kann, haben wir Angst.”
Michael Micic
Mit freundlicher Genehmnigung vom Zukunftsinstitut.